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Tiergedichte
Was schleppt und keicht! da lob ich mir
doch meine klügre Art zu leben!
Esel
Möcht keinen Pfifferling drum geben!
Eule
Möchtst nicht? Das macht, du dummes Vieh,
dein grobes Hirn empfand noch nie
des edeln Müßigggangs Behagen;
hast nichts gelernt als Säcke tragen,
und weißt nur nicht, wie süß es tut,
zu trinken kleiner Vögel Blut
und sich mit ihrem Fleisch zu laben;
hast kein Gehirn, nur Eselsgaben!
Esel
Weiß wohl; mag auch kein' andere haben;
scheu aber auch das Tageslicht
wie's hoch begabte Eulchen nicht;
seh jedem frei ins Angesicht;
werd nur belacht von Narren und von Knaben.
Des bin ich froh; und - schönen Dank
für eure Gaben
Schutzengel meines Kindes scheinst du mir,
In thierischer Gestalt ihm beigegeben,
Daß es erzittern nicht, noch möge beben
Vor dessen Glanz und dessen Strahlenzier.
Still hör ich zu; mein Herz vergeht.
Er singt,
was ich als Kind besass,
und dann - vergessen.
Der ist so lerchenklein zu sehn
Zuhöchst im Himmelsdome;
Er sieht das Fischlein ruhig stehn,
Glänzend im tiefen Strome!
Und dieses auch hinwieder sieht
Ins Blaue durch seine Welle.
Ich glaube gar, das Sehnen zieht
Eins an des andern Stelle!
Sie war doch sonst ein wildes Kind;
Nun geht sie tief in Sinnen,
trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet still der Sonne Glut
Und weiß nicht, was beginnen.
Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.
Kleines Raubtier
wie viel Sonne brachtest du in unser Leben
mein kleines Raubtier
wie viel Trost spendete dein Schnurren
mein kleines Raubtier
wie viel Wärme gab dein kleiner Körper
mein kleines Raubtier
wie viel Liebe konntest du nicht mehr geben
mein kleines Raubtier
doch dann kam ein größeres Raubtier
das größte Raubtier das es gibt
du hast dich nie vor ihm gefürchtet
mutiges kleines Katerraubtier.
Doch das große Raubtier raubte dir dein Leben.
Ich hoffe, es gibt ein Paradies für kleine Raubtiere.
-Andrea Lutz-
Natur
...Deine Schnurrbarthaare kitzeln mein Genick
und deine Zärtlichkeit meine Katze, ist ohnegleichen.
Du, mein Hund bist die personifizierte Freude auf vier Pfoten
und nicht nur deswegen liebe ich dich.
Du, Baum vor meinem Fenster spendest mir Schatten
und wenn der Wind durch deine Zweige rauscht, sprichst du mit mir...
-Andrea Lutz-
Wie? Sie bedauern den Tod eines Seehundes?
Ausrotten müsste man diese Tiere.
Glauben Sie etwa, sie seien nützlich?
Sie sind die ärgsten Fischräuber, die es gibt, ganz schädliche und unnütze Geschöpfe!"
Ich dachte an die feuchten dunklen Augen der gutmütigen Tiere und
sie erschienen mir weit liebenswerter als diese Anschauungen
eines Pedanten, dem sich sein eigenes grenzenloses
Räubertum als Mensch so ganz und gar von selbst verstand.
-Christian Morgenstern-
Nachdenkliches
Ein Hund hält Reden
Ich hab im Traum mit einem Hund gesprochen. Erst sprach er spanisch. Denn dort war er her.
Weil ich ihn nicht verstand- das merkte er-
Sprach er dann deutsch, wenn auch etwas gebrochen.
Er sah mich ganz entsetzt die Hände falten
Und sagte freundlich: Kästner wissen Sie,
warum die Tiere ihre Schnauze halten?
Ich schwieg. Und er war verlegen wie noch nie.
Der Hund sprach durch die Nase und fuhr fort:
Wir können sprechen. Doch wir tun es nicht.
Und wer, außer im Traum, mit Menschen spricht,
den fressen wir nach seinem ersten Wort.Ich fragte ihn natürlich nach dem Grund.
(Ich glaube nichts, was man mir nicht erklärt.)
Da sagte mir der geträumte Hund:
Das ist doch klar! Der Mensch ist es nicht wert,
dass man gesellschaftlich mit ihm verkehrt.
Erich Kästner
G E B E T
und ganz besonders für die verfolgten Tiere, für die überlasteten,
Hunger leidenden und füür die grausam behandelten Tiere!
Für jene armen, in Gefangenschaft befindlichen Geschöpfe,
die mit ihren Schultern an die Gitterstäbe ihrer Käfige schlagen;
und für diejenigen, die verjagt, verloren oder in Schrecken und
Hunger preisgegeben sind, sowie für jene, die getötet werden sollen.
Wir bitten, Herr, für sie, um dein Mitleid und um deine Gnade; und
für diejenigen, denen ihre Pflege obliegt, bitten wir um ein
barmherziges Herz, weiche Hände und gütige Worte.
Schaffe aus uns, Herr, wahre Freunde unserer Tiere,
mit denen wir den Segen deiner Grossmut teilen dürfen.
AMEN



gibt es einen Platz,
den man die Regenbogenbrücke nennt.
Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen,
Hügeln und saftigem grünen Gras.
Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es Wiesen und Hügel für all unsere speziellen Freunde,
damit sie laufen und zusammen spielen können.
Es gibt immer zu fressen und zu trinken,
es ist warmes schönes Frühlingswetter,
und unsere Tiere fühlen sich wohl und zufrieden.
Alle Tiere, die einmal alt und krank waren,
sind wieder gesund und stark,
so, wie wir uns an sie in unseren Träumen erinnern,
wenn die Zeit vergeht.
Die Tiere sind glücklich und haben alles,
außer einem kleinen Bißchen;
sie vermissen jemanden Bestimmtes, jemanden, den sie zurückgelassen haben.
So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen,
bis eines Tages eines sein Spiel plötzlich unterbricht und in die Ferne schaut.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf,
die hellen Augen sind aufmerksam, der Körper ist unruhig.
Plötzlich trennt es sich von seiner Gruppe, fliegt förmlichüber das grüne Gras, seine Beine tragen es schneller und schneller.



Noch bist Du wie ein Punkt in der Unendlichkeit,
doch wenn Du und Dein Freund sich dann endlich treffen,
gibt es nur noch Wiedersehensfreude, die nicht enden will.
Dein Gesicht wird geküßt, wieder und wieder,
Deine Hände streicheln über den geliebten Kopf
und Du siehst einmal mehr in die treuen Augen Deines Tieres,
das so lange aus Deinem Leben verschwunden war,
aber nie aus Deinem Herzen.
Dann geht Ihr zusammen über die Regenbogenbrücke
und Ihr werdet nie wieder getrennt sein...
(Der Autor scheint absolut ÜBERALL unbekannt zu sein, obwohl





Den Pandabären gibt es schon
seit abertausend Jahren,
er lebte einst in freier Bahn
im Bambuswald von Szetschuan
in kerngesunden Scharen.
Der Bambus stirbt, es stirbt der Wald,
die grünen Sprossen sterben,
sie faulen und sie fallen ab,
für Pandas wird das Futter knapp,
wenn Blatt um Blatt verderben.
Es fängt der Mensch die Tiere ein,
um ihnen Kraft zu geben;
doch Eisenstäbe drücken schwer,
der Pandabär, der zeugt nicht mehr,
er will in Freiheit leben.
Die Pandabären sterben aus,
sie wollen’s gar nicht schaffen,
wer lebt schon gern in einem Zoo
trotz Bambussprossen Heu, und Stroh’
mit Eseln, Gnus und Affen?!
(Gert O.E. Sattler)
Fuchsjagd
Jagen um des Ansehns willen
hoch zu Ross, voran die Meute,
um zu töten, um zu killen
ist ein Sport für Edelleute.
Fuchs und Fähe sind in Mode
wie bei einem Mörderspiele
jauchzend hetzt man sie zu Tode;
denn der Hunde sind es viele.
Nein, es geht um keine Pelze,
sondern um die Lust am Töten,
um das Bild, wenn an der Quelle
sich im Wald die Gräser röten.
Reiter brauchen keine Büchse,
nur den Herbst mit seinen Farben
und das frische Blut der Füchse,
die durch Hundeschnauzen starben.
(Gert O.E. Sattler)
Haie
Haie fängt man auf dem Meer
vor und hinter Riffen,
hievt sie über Bord an Deck
von speziellen Schiffen.
Ohne Flossen wirft man sie
dann zurück ins Wasser,
nur die Kraft der Flossen mag
jeder eitle Prasser.
Mancher denkt, die Flosse
sei echtes Lebensfeuer
und er lebe hundert Jahr',
deshalb ist sie teuer.
Männer wollen Tag und Nacht
Männlichkeit erwerben,
deshalb muß der Meereshai
ohne Flossen sterben.
(Gert O.E. Sattler)
Kiebitzeier
Der Kiebitz mit dem Federbusch
mag wasserreiche Wiesen, die Eier,
die das Weibchen legt,
die Menschen sich erkiesen.
Sie nehmen Bodennester aus
zum Feste und zur Feier;
denn große Leckerbissen sind
die kleinen Kiebitzeier.
Doch stiehlt man Kiebitzeier weg,
dann gibt es keine Jungen,
dann lebt der Kiebitz später nur
in Bilderinnerungen.
Die Menschen stehlen trotz Verbots,
weil Kiebitzeier schmecken
und Käufer sich im Frühlingshauch
die Finger danach lecken.
(Gert O.E. Sattler)
Tiersterben
Der Hamster und der Hase,
die haben's beide schwer,
bald gibt es keine Hasen
und keine Hamster mehr.
Der Hase und der Hamster,
die brauchen Flur und Feld,
der Mensch und die Maschine
zerstören ihre Welt.
Wer mümmelt an der Wiese,
wer hamstert Korn und Flachs,
bedroht sind alle Nager
vom Wiesel bis zum Dachs.
Der Mensch mit seinen Plänen
verändert Feld und Flur,
es sterben immer stärker
die Wunder der Natur.
(Gert O.E. Sattler)
Robben
Das Packeis färbt sich blutigrot,
der März erstickt im Jammer,
die Seehundskinder schlägt man tot
mit einem spitzen Hammer.
Wenn nachts im Zelt bei Schnaps und Speck
die Jägersleut' palavern,
dann hält die Mutter Totenwacht
bei ihren Kindskadavern.
Sie hat geboren, hat gesäugt,
sie gab den Babys Futter,
nun trauert sie und heult und klagt
wie jede and’re Mutter.
Es muss der Mensch trotz nackter Haut
kein Tier ums Fell erschlagen,
die Schere tut dem Schaf nicht weh,
der Mensch kann Wolle tragen.
(Gert O.E. Sattler)
Nachtigall
Es singt des Nachts die Nachtigall
ein Lied der Liebe, überall,
im Sommer bis zur Herbsteszeit,
dann wird aus Liebe herbes Leid.
Gen Süden fliegt der Vogelschwarm,
dort ist die Welt im Winter warm;
doch mancher Sänger, der da schwebt,
den Vogelzug nicht überlebt.
Der Rastplatz wird zum Jagdrevier,
in Netzen fängt man Tier um Tier,
man köpft sie alle, frank und frei,
die Nachtigall ist stets dabei.
Dann feiert man ein großes Fest
bei dem sich keiner lumpen lässt,
ein Dutzend Vögel oder mehr,
so lautet der Pro-Kopf-Verzehr.
Ob Heide, Jude, Moslem, Christ,
es stirbt, wer keine Nahrung isst,
ob arm, ob reich, ob groß, ob klein;
doch müssen's Nachtigallen sein?
(Gert O.E. Sattler)
Dein Hund
Wenn alle dich meiden
und hassen,
ob mit oder ohne Geduld,
wird einer dich niemals verlassen, und das ist dein treuer Hund
Und würdest du ihn sogar schlagen,
ganz herzlos und ohne Verstand,
er wird es geduldig ertragen
und leckt dir dafür noch die Hand
Nur Liebe und selbstlose Treue
hat er für dich immer parat!
Er beweist es dir täglich aufs neue,
wie unsagbar gern er dich hat.
Nennst du einen Hund dein eigen,
wird du nie verlassen sein,
und solltest du vor Einsamkeit schweigen,
denn du bist doch niemals allein.
Wird einst der Tod dir erscheinen,
und schlägt dir die letzte Stund'
wird einer bestimmt um dich weinen,
und das ist dein treuer Hund.
Drum schäm' dich nicht deiner Tränen,
wenn einmal dein Hund von dir geht!
Nur er ist, das will ich erwähnen,
ein Wesen, das stets zu dir steht.
Wenn es soweit ist
Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
und quälende Pein hält ständig mich wach -
was Du dann tun mußt - tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Daß du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen -
muß Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.
Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.
Begleite mich dahin, wohin ich gehen muß.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.
Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Wedeln ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.
Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, daß Dein Herz um mich weint.
Für einen Freund
hatte ich, einen Hund, den liebte ich. Hast nichts böses je verbrochen,
warst dem Menschen zugetan, heute hast du sterben müssen, gehörst
der falschen Rasse an.
Warst Begleiter mir und Freund, auf den Streifen in der Nacht, alle Ausbildungen
und Prüfung, mit Bravur hast du gemacht. Doch des Menschen blinder
Hass hat vor dir nicht Halt gemacht.
Wie oft hast im Einsatz
du, eines Menschen Leben gerettet, bist mit Eifer und mit Mut in den
tiefsten Schacht geklettert, das verschollne Kind gewittert und nach
Haus zurück gebracht.
Hund, ich trauere um dich
und um alle deiner Rassen, hast deine Treue jetzt bezahlt, weil du stets
und sehr gelassen, allen Menschen hast vertraut.
Deine Taten zählten
nicht, qualvoll war dein Tod durch Gift, von des Hundehassers Hand,
Opfer einer Hexenjagd in diesem so verirrten Land.
Ich erinnere mich zurück,
denk an Stunden voller Glück, seh dich laufen, seh' dich toben,
mit deinen Freunden groß und klein, jetzt siehst du mich von dort oben, ja, sieh her mein Hund, ich
wein.
Sicher hast du dort gefunden,
deinen Frieden und dein Glück, doch ich bleib alleine hier unten,
bleibe ohne dich zurück. Denk an unsere schönen Zeiten gern
erinnere ich mich zurück.
Für einen treuen
Hund, in Angedenken aller anderen Hunde die in diesem Lande hingerichtet
werden.
Die Katze
Komm an mein leibreiches Herz - schöne Katze - Verbirg die Klauen der Tatze Wenn mein Auge naht Dem deinen gemischt aus Metall und Achat! Wenn meine Finger mit Muse schmeicheln Dem biegsamen Kopf und rücken Und bebt meine Hand im entzücken Dem funkenstiebenden Körper zu streicheln. Dann seh ich im Geist eine Frau: Ihr Blick Gleich deinem - freundlich Tier - Trifft wie ein Pfeil und ist tief und hell. Es schwimmt vom Fuß zum Genick Ein feiner gefährlicher Odem dir Ringsrum um das braune Fell.
Charles Baudelaire (1821-1867), französischer Dichter
Das kranke Kätzchen
Kätzchen ist krank, macht ein trauriges Gesicht, liegt auf der Bank und rührt sich nicht. Miau! Ich versteh, die Maus war zu fett. Magenweh? Dann musst du zu Bett. Püppchen hör zu, dem Kätzchen geht's schlecht. Ist es dir recht; Wir legen's zur Ruh In dein Bettchen hinein, decken's warm zu und wiegen es ein. Da schläft's eine Stunde, verdaut seine Maus und springt dann gesund zum Bettchen hinaus.
Gustav Falke (1853-1916), deutscher Schriftsteller
An ein Hündlein
Gern gab ich die drei Fünfer Dem losen Buben hin. Er trug, ich möchte schwören, Noch ärgeres im Sinn. Hier wird dich Niemand quälen, Lässt jeder dich in Ruh; Ja, trägt wohl gar, dich streichelnd, Dir manchen Bissen zu. Des Nachts, im Herbst und Winter, Legst du dich nah am Herd In dein bequemes Körbchen, Und schlummerst ungestört.
Elisabeth Kulmann
"Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen.
Mark Twain
Dass ich dich liebe, oh Möpschen, Das ist dir wohlbekannt. Wenn ich mit Zucker dich füttre, So leckst du mir die Hand. Du willst auch nur ein Hund sein, Und willst nicht scheinen mehr; All meine übrigen Freunde, Verstellen sich zu sehr.
Heinrich Heine
Möwenlied.
Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.
Ich schieße keine Möwe tot,
Ich laß sie lieber leben --
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.
O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.
Christian Morgenstern
Das ästhetische Wiesel
Ein Wiesel
saß auf einem Kiesel
inmitten Bachgeriesel.
Wißt ihr
weshalb?
Das Mondkalb
verriet es mir
im stillen:
Das raffinier-
te Tier
tat´s um des Reimes Willen.
Christian Morgenstern





Das Huhn
In der Bahnhofshalle, nicht für es gebaut,
geht ein Huhn
hin und her ...
Wo, wo ist der Herr Stationsvorsteh´r
Wird dem Huhn
man nichts tun?
Hoffen wir es! Sagen wir es laut:
daß ihm unsere Sympathie gehört,
selbst an dieser Stätte, wo es - "stört"!
Christian Morgenstern
Das Mondschaf
Das Mondschaf steht auf weiter Flur.
Es harrt und harrt der großen Schur.
Das Mondschaf.
Das Mondschaf rupft sich einen Halm
und geht dann heim auf seine Alm.
Das Mondschaf.
Das Mondschaf spricht zu sich im Traum:
"Ich bin des Weltalls dunkler Raum."
Das Mondschaf.
Das Mondschaf liegt am Morgen tot.
Sein Leib ist weiß, die Sonn ist rot.
Das Mondschaf.
Christian Morgenster
Sitzt eine Eisbärmutter mit ihrem Kleinen auf einer Eisscholle.
Sagt der kleine Eisbär: "Mama, war eigentlich mein Großvater ein Eisbär?"
"Ja!" sagt die Eisbärmutter.
Fragt der kleine Eisbär wieder: "Mama, war mein Vater auch ein Eisbär?"
"Ja!" sagt die Mutter "... aber Kind warum fragst Du so?"
Der Kleine "Weil, ... mir ist aaaarrrsssccchhhhkalt!"
Ein Pinguinkind sitzt in Australien im Beutel einer Kängurumutter
und wimmert: "Blöde Schaukelei! Ist mir übel!" Tausende Kilometer
entfernt, am Südpol, sitzt ein Kängurukind auf einer
Eisscholle und jammert: "Ist mir kalt! Blöder Schüleraustausch."
Eines Tages geht eines Maus ganz glücklich und strahlend durch
den Wald und trifft ein andere Maus. Da fragt die eine Maus die andere,
warum sie denn so glücklich wäre. Da sagte die Maus, dass sie ja
sooo verliebt wäre und zog ein Foto aus der Tasche und zeigte es
ganz stolz der anderen Maus. "Da guck mal", sagte die glückliche Maus,
"das ist mein neuer Freund". Die andere Maus guckt sich das Bild an
und meint ganz enttäuscht: "Das ist ja eine Fledermaus!". Darauf die
nicht mehr ganz so glückliche Maus: "Och, zu mir hat er gesagt er sei Pilot!"
Eine Schildkröte klettert auf einen Baum und springt immer wieder
herunter. Daneben sitzt ein Vogelpärchen. Das Weibchen sagt
zum Männchen: "Du, sollten wir ihr nicht langsam mal sagen, dass sie adoptiert ist?"
Schwimmt ein Entchen auf den Fluss und weint. Fragt ein Krokodil:
"Warum weinst du denn?" "Ich weiß nicht wer ich bin!" "Du bis eine
Ente! Gelber Schnabel, weiße Federn und Schwimmhäute", beschrieb
das Krokodil. "Gut, gut und wer bist du", fragte das Entchen. Das
Krokodil antwortete: "Na dann rate mal." Das Entchen hatte etwas
vom Krokodil gelernt und meint: "Kurze Beine, große Klappe, hast
eine Lederjacke an und Fußball spielen kannst du auch nicht. Bist du vielleicht Italiener?"
Der Förster hat den Tieren verboten in den Wald zu machen.
Er hat extra ein Dixi-Klo aufgestellt. Doch eines Tages erwischt
er den Hasen bei seinem Geschäft und stellt in zur Rede. "Sag mal
Hase, ich hatte Euch doch verboten
in den Wald zu machen. Was soll das?"
"Tja" sagte der Hase, eines Tages stand ich vor dem Dixi-Klo
und der große Bär kam heraus und fragte mich: Sag mal fusselst
Du? "Nein" sagte ich und der Bär fragte wieder: "Und Du fusselst
wirklich nicht?" "Nein Wirklich nicht!" "Und was, was ist dann
passiert?", fragte der Förster. "Dann, dann hat er sich mit mir den Hintern abgewischt."
Sitzt ein Affe auf einem Baum. Kommt ein Papagei und fragt: "Na
Aff', was machst de denn so?" "Ach, ich sitz hier so rum und
warte auf den Tiger. Und wenn der da ist haue ich ihm kräftig
eine aufs Maul." Kommt ne Schlange und fragt den Affen: "Na
Aff', was machst denn so?" "Ich sitz hier so rum und warte auf den
Tiger. Und wenn der kommt haue ich ihm kräftig eine aufs Maul.
" Kommt der Tiger und fragt: "Na Aff', was machst de denn so?"
"Ich sitz hier so rum und klopp dumme Sprüch'."
Katzen erreichen mühelos
was uns Menschen versagt bleibt:
durchs Leben gehen ohne viel Lärm zu machen
Kein Beleidung würde mich
so hart treffen wie der misstrauische Blick
von einem unserer Hunde
Treue eines Hundes
ist ein kostbares Geschenk.
Ein Hund ist bereit zu glauben
daß Du bist was Du denkst zu sein.
Wir kommen gleich wieder
macht für den Hund keinen Sinn.
Alles was er weiss
ist, dass wir fort sind
Der Hund ist der sechste Sinn des Menschen
Der Hund ist der einzige Freund den man kaufen kann.
Dass mir der Hund der Liebste sei,
sagst Du o Mensch sei Sünde
der Hund blieb mir im Sturm treu,
der Mensch nicht mal im Winde !
kam er geschlichen
ganz verstohlen
die Hoffnungen wichen.
Jener mit dem Namen Tod,
welchem Blute ist nicht rot
nahm ihr, ihre Seele weg;
und brachte sie in sein Versteck.
Blut floß nun aus ihrem Munde.
Auf dem Kopf kein einzges Haar
Sie blickte nun mehr in die Runde
diese Geschicht' ist leider wahr.
In dieser Nacht will er nun kommen
zu einer Mutter Kind
das kleine Kindlein jener Frommen,
spürte4 zuletzt nur noch den Wind.
Und wieder bracht' er die Seele fort,
ohne mit der Wimper zu zucken,
ganz still und ohne jedes Wort
sogar ohne sie nur anzugucken.
Mein Herz

Kätzchen
Dieses Kätzchen
ist ein Schätzchen.
Wenn ich’s anschau’,
dann macht’s Miau
und putzt sich fein das Fell -
ist doch niedlich, gell?
Wedelt leise mit dem Schwänzchen,
mit dem Ball macht’s ein Tänzchen,
hüpft schnell mal in die Höh’
und beißt mich in den Zeh.
Dann fängt es sich ne Maus
und das Gedicht ist aus.
Copyright by Sabine Erdogan
Der Löwe 1
Der Löwe in der Wüste lebt
und freut sich auf sein Fressen.
Er brüllt ganz laut, die Erde bebt,
und hat dabei vergessen,
wenn er sich etwas fangen will
muss er halten still das Maul,
drum ist er auch gleich wieder still
und fängt sich gar nicht faul,
zum Essen ne Gazelle -
ganz auf die Schnelle.
Copyright by Sabine Erdogan
Der Löwe 2
Der Löwe zu der Löwin spricht:
„Heut jagst du, ich habe Gicht.“
Da rennt die Löwin schnelle
und fängt sich ne Gazelle.
Und wie sie ist beim schmausen,
da hört sie etwas Lautes brausen:
Es ist der Löwe mit der Gicht,
der brüllend laut zu ihr nun spricht:
„Was sind das für Manieren,
sich hier so aufzuführen?
Zu fressen hier und ganz schnelle,
alleine die Gazelle.“
Und die Moral von dem Gedicht,